Schatten einer Glühbirne

Eine Bartop Arcade für unsere Spiele – DIY Tagebuch Teil 1

14. Februar 2016

Wie kann man sein neues Büro wohl besser aufwerten, als mit dem Traum eines jeden Mannes, der mit Videospielen aufgewachsen ist? Wir wollen unsere neuen Spiele in Zukunft stilecht präsentieren und bauen uns dafür eine kleine Hyperspin Arcade Maschine.

Damit jeder etwas davon hat, wollen wir das Projekt Schritt für Schritt dokumentieren. Es soll zwar keine vollständige Anleitung werden, aber wenn ihr euch selbst ein solches Schmuckstück für den Partykeller bauen möchtet, werdet ihr sicher die oder andere Hilfestellung finden und müsst unsere Fehler ja nicht noch einmal machen.

Edit 18.02.: Wir haben die Maße noch einmal angepasst und die Größen im Bauplan soweit möglich gerundet. Bilder wurden ausgetauscht.

1. Anforderungen

Die Anforderungen an unsere Arcade sehen folgendermaßen aus:

  1. Ein möglichst großer Bildschirm ist Pflicht – es sollen auch durchaus mal mehrere Personen etwas erkennen können. Wir haben uns für einen 27-Zoll Monitor entschieden. Das sorgt natürlich dafür, dass das Gerät etwas größer als die meisten Bartop Arcades wird. Ich denke das ist es wert.
  2. Um auch als perfekte Mittagspausenunterhaltung zu dienen werden auf jeden Fall Joysticks und Buttons für 2 Spieler vorhanden sein.
  3. Das Gerät wird natürlich mit unserem Firmen CI versehen. Eine Arcade Maschine bietet sich dafür ja optimal an.
  4. Wir wollen in erster Linie unsere eigenen Spiele darauf präsentieren, weshalb sich ein Windows PC als Antriebsaggregat am besten eignet. Sollen bei euch hauptsächlich Emulatoren (z.B. MAME) darauf laufen, bietet sich durchaus auch ein Raspberry Pi mit Retropie an.

Der erste Schritt eines jeden erfolgreichen Projektes ist natürlich die Planungsphase. Wir haben uns dazu entschieden zuerst das Innenleben auszusuchen und dann den „Kasten“ außen herum zu planen.

Bildschirm

Als Bildschirm haben wir uns für einen Benq GL2760H entschieden. Maßgeblich für die Entscheidung waren der schmale Rand, das schlichte Aussehen, die Reaktionszeit und die VESA Kompatibilität. Die entsprechenden Löscher an der Rückseite des Bildschirms sind eigentlich für eine Wandhalterung vorgesehen, eignen sich aber auch prima für eine individuelle und stabile Befestigung im Inneren der Arcade.

PC

Damit auch ordentlich Pixelpower auf den Bildschirm gezaubert wird, braucht es einen schlanken aber trotzdem leistungsfähigen PC. Wir haben uns für einen individuellen PC in einem Gehäuse von Silverstone (SST-ML08B)  entschieden. Das Gehäuse hat Außenmaße von 38cm x 37cm x 8,7cm – das muss bei der Planung des Arcadegehäuses berücksichtigt werden.

Steuerung

Bei den Buttons und Joysticks kommt man derzeit nach unserer Recherche nicht um einen Import herum. Ich Deutschland finden sich kaum sinnvolle Angebote. Nach langer Suche und vielen unbeantworteten Anfragen bei wenig seriösen Händlern haben wir uns für folgendes „Komplettpaket“ bei ebay entschieden. Es enthält zwei Joysticks, 18 Buttons, einen USB Controller, der die Signale der Buttons für den PC verständlich macht und entsprechende Kabel.

2. Bauplan

Diese Komponenten geben die Form und Größe der Arcade vor – als nächstes muss das ganze gut geplant werden. Ich habe mit Illustrator einen 1zu1 Plan gemacht, in dem später die notwendigen Größen und Abstände der Holzplatten ausgemessen werden können. Als Grundlage diente ein Foto einer ähnlichen (kleineren) Arcade aus dem Internet und natürlich die Größen unserer bisher gewählten Komponenten. So sieht das Ganze dann in etwa von der Seite aus:

Bauplan

Erster Bauplan für unsere Bartop Arcade

Rot eingezeichnet ist der Bildschirm. Da er etwas größer ist und auch aus einiger Entfernung besser zu erkennen sein soll, haben wir die Neigung im Vergleich zu üblichen Arcades etwas reduziert. Der Bildschirm ist inklusive Gehäuse 38,5cm hoch und 72cm breit. Damit sind die meisten Größen bereits vorgegeben. Damit das Silverstone Gehäuse (dünner blauer Rahmen) mit seinen 38cm Seitenmaß noch hinein passt, musste der hintere Bereich etwas großräumiger gestaltet werden – dafür hat er so auch noch etwas Raum für die Abluft (wobei die verbauten Komponenten keine allzu hohe Abwärme erzeugen sollten).

Natürlich wäre es auch denkbar gewesen, das Mainboard und die restlichen Komponenten direkt ohne zusätzliches Gehäuse in die Arcade einzubauen. Ich halte das so aber für flexibler.

In dieser Grafik habe ich die Werte erstmal sehr genau abgemessen – ich denke für den finalen Zuschnitt werden wir die Längen runden. In der Breite addieren wir auf die 64cm des Bildschirms noch ein paar Millimeter Spielraum und können so auch eine Vorderansicht und das Controlboard mit Buttons und Joysticks vorbereiten.

Voderansicht unter Berücksichtigung der Perspektive

Voderansicht unter Berücksichtigung der Perspektive

Die Buttons benötigten Lochbohrungen von 30mm Durchmesser – mit den obigen Abmessungen lässt sich so leicht eine Schablone vorbereiten, die später 1zu1 ausgedruckt und als Vorlage für die Bohrungen verwendet wird. Ich bevorzuge eine eine leicht versetze Anordnung der Buttons. Wollen wir später eine Plexiglasabdeckung für das Controlboard fertigen, können wir ebenfalls diese Vorlage verwenden.

Diese Schablone wird später auf die Holzbretter geklebt um präzise die Löcher bohren zu können

Diese Schablone wird später auf die Holzbretter geklebt um präzise die Löcher bohren zu können