Augmented Reality (AR) im E-Learning – Chancen und Risiken
17. April 2024
Digitale Medien sind in der heutigen Welt ein selbstverständlicher Teil unseres täglichen Lebens. Computer, Smartphones und Tablets ermöglichen einen schnellen und einfachen Zugang zu digitalen Inhalten und Kommunikationsmöglichkeiten verschiedenster Art. Beim klassischen eLearning wird ein Lernstoff mittels digitaler Lerninhalte wie Fotos und Videos, Illustrationen und Animationen, 3D-Modellen und Gamification-Elementen anschaulich vermittelt. Bei AR-Anwendungen stehen diese digitalen Inhalte nicht für sich allein, sondern werden mit der aktuell wahrgenommenen Realität verbunden. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige rund um AR, die Möglichkeiten und Risiken sowie Beispiele wie AR im eLearning angewendet werden kann.
Was bedeutet AR?
Unter AR – oder im Deutschen „Erweiterte Realität“ – versteht man eine computergestützte Erweiterung der wahrgenommenen Wirklichkeit. Der Nutzer sieht also beispielsweise durch die Kamera seines Smartphones ein Objekt und bekommt nun virtuell zusätzliche Informationen in Form von Textinfos, Bildern, Animationen, Audios oder 3D-Modellen eingeblendet. Je nach Umsetzung können die Objekte auch im Raum bewegt werden, wie das beispielsweise beim Platzieren von virtuellen Möbelgegenständen im eigenen Wohnzimmer bekannt ist.
In Abgrenzung davon begibt man sich in der Virtuellen Realität (VR) komplett in eine eigene virtuelle Welt. Der Branchenverband bitkom bringt das anschaulich auf den Punkt: „Virtual Reality (VR) bringt den Nutzer an jeden Ort, während Augmented Reality (AR) alles zum Nutzer bringt.“
Einsatzmöglichkeiten beim eLearning
1. Historisches sichtbar machen
Wenn es darum geht, einen Einblick davon zu vermitteln, wie es in einem historischen Gebäude, einer Straße oder einem Viertel früher ausgesehen hat, dann gibt es im klassischen eLearning eine Gegenüberstellung aktueller mit historischen Fotos. Mit AR kann der Nutzer durch seine Kamera den aktuellen Zustand live betrachten und darüber historische Fotos einblenden lassen. Dadurch entsteht ein viel eindrücklicheres Bild von den historischen Gegebenheiten.
So können Nutzer beispielsweise die wechselnde Einrichtung der Villa Hügel per App vor Ort erfahren oder bekommen längst nicht mehr vorhandene Gebäude rund um die Villa eingeblendet. Dieser direkte Vergleich vor Ort ist deutlich interessanter und einprägsamer als ein einfacher Foto-Vergleich. Dieses Verfahren lässt sich auch in Städteführungen zu historischen Themen wie beispielsweise im Landauer Walk, einer Tour durch die Münchner Innenstadt zur Lebensgeschichte des FC Bayern Präsidenten Kurt Landauer, hervorragend einsetzen.
2. Zugang zu verschlossenen Räumen oder virtueller Röntgenblick
Oft ist es nicht möglich, bestimmte Räume der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Archive in Museen, Werkstätten, Labore oder andere Räumlichkeiten können per AR zumindest virtuell betreten werden. So kann beispielsweise ein 360 Grad Panorama erstellt und mit sogenannten Hotspots um textliche und bildliche Informationen angereichert werden. Auf diese Weise können sich die Nutzer das normalerweise nicht zugängliche Schwimmbad der Villa Hügel in einer Rundumansicht ansehen, ohne es je zu betreten.
3. Inneres sichtbar machen
Um die Funktionsweise oder die Zusammensetzung eines Objekts zu verstehen, ist es wichtig, einen Einblick in das Innere zu erhalten. Bei Museumsexponaten, Produkten oder komplexen Maschinen ist dies oft nicht ohne weiteres möglich. Hier bietet es sich an, ein virtuelles 3D-Objekt zu erstellen, mit dem der Nutzer interagieren kann. So kann das Objekt gefahrlos in seine Einzelteile zerlegt werden und die jeweils wichtigen Informationen und Erklärungen direkt an der jeweiligen Stelle zugänglich gemacht werden.
Chancen und Risiken
Die Chancen von AR wurden in diesem Blogartikel bereits ausführlich beleuchtet. Damit der Einsatz von AR gelingt, ist ein gutes didaktisches Konzept das A und O. Welche Lernziele sollen vermittelt werden und ist AR dafür das geeignete Mittel? Diese Fragen sollten vorab unbedingt beantwortet werden. Außerdem ist es wichtig, dass Überblendungen passgenau umgesetzt werden, um ein möglichst gutes Ergebnis zu erzielen. Hinsichtlich des Programmier- und Umsetzungsaufwands ist stets der Kosten-Nutzen-Faktor im Auge zu behalten.
Wenn alle diese Faktoren berücksichtigt werden, bietet eine gut durchdachtes und professionell umgesetzte AR-Anwendungen den Lernenden die Möglichkeit, sich noch intensiver mit einem Lerngegenstand zu befassen.
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