Schatten einer Glühbirne

Eine Bartop Arcade für unsere Spiele – DIY Tagebuch Teil 3

9. Mai 2016

Unsere „Bartop Arcade“ ist fertig und in diesem Artikel möchte ich euch die wirklich interessanten Schritte der Montage und Installation zeigen. In den beiden bisherigen Artikeln, habe ich die notwendigen Vorbereitungen inkl. Bauplan dargelegt und dann eine kleine Einkaufsliste erstellt.

Was jetzt also noch fehlt, sind folgende Schritte:

  1. Holzarbeiten
  2. Verkabelung der Buttons
  3. weitere Elektroarbeiten
  4. Feinarbeiten

1. Holzarbeiten

Der wichtigste Schritt ist natürlich der Bau des Gehäuses, der dem Gerät den klassischen Arcade Look verleiht. Wie in Teil 2 beschrieben, haben wir uns für MDF-Platten entschieden um eine möglichst hohe Stabilität zu erzeugen (die Platten sind 18mm dick). Zuerst wird der Grundplan auf Platten gezeichnet und die Seitenplatten gesägt. Damit beide Platten exakt deckungsgleich sein werden, haben wir die Platten zum sägen zusammengeschraubt.

Aufzeichnen der Seiten nach Plan Sägen der Seitenplatten

Da wir später eine Stegkante (auch T-Molding genannt) an den Kanten anbringen möchten, haben wir mit der Oberfräse 5mm dicke Schlitze komplett außen herum eingefräst.

Schlitze für Stegkante - mit Oberfräse eingefräst

Die Querbretter sind weitestgehend bereits von Obi vorbereitet werden – das ein oder andere Brett muss lediglich noch ein wenig gekürzt werden. Zuerst wird aufgezeichnet, wo die Querbretter angebracht werden sollen (nach Bauplan) und dann geleimt und von außen festgeschraubt. Das folgende Bild zeigt lediglich einen „Test“ – wir haben die Bretter einfach mal so daraufgelegt um zu sehen ob alles passt.

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In die Platte für das Controlpanel werden die Löcher für die Buttons und Joysticks gebohrt (30mm Durchmesser). Hierzu haben wir die ausgedruckte Schablone aus dem zweiten Teil des DIY mit Klebeband aufgebracht. Damit die Buttons direkt angebracht werden können, haben wir das lackieren des Controlboards vorgezogen.

In die Querplatte über dem Display müssen nun noch die Aussparungen für die Lautsprecher eingefräst und die Lautsprecher angebracht werden. Außerdem haben wir Löcher für die Stromversorgung und kleine Metallplatten in das Holz gefräst, in die später USB, LAN und Audioanschlüsse eingelassen werden.

Den gesamten Prozess haben wir auch in einem Zeitraffervideo aufgenommen, das ihr auf unserem YouTube Kanal sehen könnt.

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2. Verkabelung der Buttons

Parallel zu den Holzarbeiten haben wir die Buttons vorbereitet. Während die Kabel zum Anschluss der „Microswitches“ an der Platine mitgeliefert wurden, mussten wir das Kabel für die Stromversorgung der einzelnen Buttons selbst herstellen. Hierfür haben wir ein klassisches 5V Netzteil genommen und das Kabel einfach durchtrennt und mit Endhülsen versehen. An die beiden enthaltenen Adern musste nun jeweils eine 26-gliedrige „Daisy Chain“  angebracht werden (18 Buttons und zwei Joysticks mit je vier Richtungen).

Hierfür müssen 52 etwa 12cm lange Kabel zurechtgeschnitten, ihre Enden entmantelt und dann mit kleinen Konnektoren zusammengesteckt werden – jeweils 26 für plus und minus.

Nun konnten die Buttons und Joysticks angebracht und verkabelt werden. Das Anbringen ist schnell erledigt – das Verkabeln dauert schon eine Weile länger und erfordert gutes Kabelmanagement. Der Anschluss an der Platine ist auf Grund der Anleitung, die der Hersteller per E-Mail zugesandt hat, kein Problem. Zum Test haben wir die Platine per USB an meinem MacBook Pro angeschlossen – die Buttons wurden problemlos erkannt und habe eine kleine Testrunde „Street Fighter 2“ gut verkraftet. (zum Video)

 3. Weitere Elektroarbeiten

Neben den Buttons, musste noch ein kleiner Verstärker für die Boxen, der Stromanschluss und die integrierte Steckdosenleiste, sowie die LED Lichter für die Beleuchtung der Marquise angebracht werden. Das ist alles relativ simpel und selbsterklärend.

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Um den Monitor anzubringen, wurden in das Querbrett hinter dem Monitor Löcher gebohrt, die mit den Löchern für eine VESA Halterung an der Rückseite des Monitors übereinstimmen. Das ganze wurde dann mit Maschinenschrauben und länglichen Muttern, zum festdrehen mit der Hand, befestigt. Am Ende des Tages sah unser kleines Baby dann ca. so aus:

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4. Feinarbeiten

In den folgenden Tagen und Wochen haben wir dann noch einige Feinarbeiten und Korrekturen vorgenommen. Angefangen haben wir selbstverständlich mit dem Lackieren des restlichen Gehäuses. Nachdem der Lack getrocknet war, konnten wir mit einem kleinen Gummihammer und einem Föhn die Stegkanten an den Schlitzen in die Seitenwände anbringen. Der Föhn wird dringend benötigt um die Stegkante etwas aufzuweichen und an die Rundungen anpassen zu können.

Damit das Ganze auch perfekt an unser neues Spiel „Die Cybermights – Der Fall Ann-Kathrin“ angepasst ist, haben wir für die Seitenwände Folien fertigen lassen und angebracht – das ist eine ganz schöne Fitzelarbeit.

Nach einigen Tagen in Benutzung haben wir festgestellt, dass der Winkel des Monitors nicht ganz optimal ist, und sich ein kleiner Spalt zwischen Monitor und Controlboard ergeben hat. Hierfür hatten wir die Idee im Inneren des Gehäuses eine Monitorwandhalterung anzubringen, über die wir den Winkel und die genaue Position bestimmen können. Das war erheblich aufwändiger, als es klingt, hat am Ende aber funktioniert.

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Und hier ist das fertige Gerät – wir sind sehr stolz auf unsere neue Bartop Arcade – wer mag, kann sie jederzeit in unserem Büro in Coburg ausprobieren.

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